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Welt-Stoma-Tag 2025: Das Unsichtbare sichtbar machen

Am 4. Oktober wird weltweit der Welt-Stoma-Tag begangen – ein Tag, der Bewusstsein schaffen, aufklären und Menschen mit einem Stoma in den Mittelpunkt rücken soll.


Das diesjährige Motto lautet:„Invisible Disabilities: Visible Support – The Global Unity of Ostomates“. Es erinnert uns daran, dass viele Beeinträchtigungen unsichtbar sind, die Unterstützung dafür aber sichtbar sein muss.



Fotos (c) Barbara Wirl


Was ist ein Stoma?

Ein Stoma ist ein künstlicher Darmausgang, der durch eine Operation angelegt wird, um den Darm zu entlasten und Beschwerden zu lindern. Bei Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann ein Stoma notwendig werden, wenn Entzündungen oder Komplikationen die Darmfunktion stark beeinträchtigen.


Das Stoma entsteht, indem ein Teil des Darms durch die Bauchdecke nach außen geleitet und an der Haut fixiert wird. Darüber erfolgt die Ausscheidung in einen speziellen Beutel, der sicher und hygienisch aufgefangen wird.

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Das Stoma hat mein Leben verändert, es hat vielleicht auch mein Leben gerettet. Ganz gewiss hat es mir meine Lebensqualität zurückgebracht, deshalb möchte ich es nicht mehr missen. Es ist ein Teil von mir, den ich als solches voll akzeptiere und das ermöglicht es mir, mein Leben in vollen Zügen zu genießen.

Rudolf Breitenberger, lebt seit 25 Jahren mit einem Ileostoma

Foto (c) Barbara Wirl


Temporär oder dauerhaft – zwei Wege, ein Ziel

Ein Stoma kann temporär oder dauerhaft angelegt werden – abhängig von der Erkrankung, dem Heilungsverlauf und dem allgemeinen Gesundheitszustand.


Ein temporäres Stoma wird meist nach einer Operation oder während einer schweren Entzündung angelegt, um den Darm zu entlasten und die Heilung zu unterstützen. Sobald der betroffene Darmabschnitt wieder funktionsfähig ist, kann das Stoma in einer weiteren Operation zurückverlegt werden. Für viele Betroffene bedeutet das: eine Phase der Erholung, in der der Körper Zeit hat, sich zu regenerieren.


Ein dauerhaftes Stoma bleibt bestehen, wenn der Dickdarm oder Enddarm vollständig entfernt werden muss – etwa bei schweren Krankheitsverläufen oder wenn eine Rückverlegung medizinisch nicht mehr möglich ist. Auch wenn das zunächst nach einer großen Veränderung klingt, berichten viele Betroffene, dass sie durch das Stoma wieder Lebensqualität, Sicherheit und Kontrolle über ihren Alltag zurückgewinnen.


Ein sensibles Thema, über das kaum gesprochen wird

Über Stoma wird in der Öffentlichkeit selten offen gesprochen. Noch immer gilt es als Tabuthema – für viele ist es sogar ein Fremdwort. Das führt dazu, dass Unsicherheit und Vorurteile bestehen bleiben, obwohl das Thema so viele Menschen betrifft.


Ein offener Umgang kann helfen, Missverständnisse abzubauen und Verständnis zu fördern. Denn hinter jedem Stoma steckt eine persönliche Geschichte – geprägt von Mut, Stärke und dem Wunsch nach einem Leben ohne Schmerzen.


Leben mit Stoma – mehr als nur medizinisch

Ein Stoma bedeutet nicht das Ende, sondern oft einen Neuanfang. Viele Betroffene berichten, dass sie nach der Operation endlich wieder unbeschwerter leben können – ohne ständige Schmerzen, mit mehr Energie und Selbstbestimmung.


Mit der richtigen Versorgung und Unterstützung ist ein aktives Leben mit Beruf, Familie, Sport und Freizeit möglich. Ein Stoma kann Beschwerden lindern, neue Freiheit schenken und vor allem eines bringen: Lebensqualität.


Warum Sichtbarkeit so wichtig ist

Der Welt-Stoma-Tag erinnert uns daran, dass Aufklärung, Offenheit und gegenseitige Unterstützung entscheidend sind, um Vorurteile abzubauen und Verständnis zu fördern. Er zeigt, dass ein Stoma nicht nur eine medizinische Notwendigkeit ist, sondern für viele ein Schritt hin zu einem erfüllteren Leben.

Sichtbarkeit verändert. Und Gemeinschaft stärkt. 💜



 
 
 

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